Das Zöphelsche Haus

An der Kreuzung Graben- und Untere Kirchstraße steht das Zoephelsche Haus, eines der wenigen erhaltenen Zeugnisse der Bausubstanz des 18. Jahrhunderts in Oelsnitz/Vogtl.

Das Gebäude, ein alter Gerberhof mit Fachwerk-Obergeschoss, entstand im Jahre 1755 und überdauerte dank der Lage vor den Stadtmauern alle großen Brände. Als Erbauer des Hauses gilt der durch die Initialen GD im Schlussstein über der Tür verewigte, aus Elsterberg zugewanderte Lohrotgerber Gregorius Diezel (1720 bis 1797), der erstmals im Bürgerschaftsverzeichnis 1769 als Bewohner der Unteren Vorstadt erwähnt ist. 1863 kaufte der Händler und Flaschnermeister Anton Zöphel (1830 bis 1880) Haus und Grundstück. Die Familie betrieb eine Handlung für Kolonialwaren, später bis Ende der 1950er Jahre eine Tankstelle mit Reparatur- und Batteriedienst. Von 1966 bis 1991 gehörte das Haus der Gebäudewirtschaft, wurde zur Schaufensterwerbung und zu Wohnzwecken genutzt. Das Fachwerk wurde 1985 freigelegt. 1995/96 fand eine umfassende Sanierung statt. Im September 1996 zog die Stadtbibliothek ein, drei Monate später die heutige Kultur- und Touristinformation.

Das Zoephelsche Haus wird für Veranstaltungen der Bibliothek sowie für kleine Ausstellungen genutzt. Im Hof erinnert seit November 2009 eine Gedenktafel an den Oelsnitzer Lehrer, Wanderer und Publizisten Paul Apitzsch (1873 bis 1949).